Einblick in das Leben der Bienen

Die Königin ist die einzige Biene im Stock, die befruchtete Eier ablegt. Durch das verströmen ihrer Duftstoffe (Pheromone) signalisiert sie ihre Anwesenheit und hält das Volk so zusammen. Sie muss für den Fortbestand sorgen und legt von Frühjahr bis Spätsommer jeden Tag ca. 1500 Eier. Sie ist unablässig damit beschäftigt mit ihren Fühlern leere Waben zu ertasten und Eier in sie hinein zu legen. Ob sie befruchtete oder unbefruchtete Eier legen soll, erkennt die Königin an der Form und Größe der Wabe.

Größere Waben für unbefruchtete Eier, daraus entwickeln sich später die Drohnen (Männchen). Normale bzw. kleinere Waben für befruchtete Eier, für Arbeiterinnen und junge Königinnen.

 

Den Stock verlässt die Königin nur als unbefruchtete Jungkönigin oder mit ihrem Schwarm wenn sie einer jüngeren Königin Platz machen möchte. Ein Schwarm bildet sich, wenn das Volk zu groß geworden ist. Die Hälfte der Bienen im Stock fliegt dann mit der alten Königin aus, auf der Suche nach einem geeigneten Platz um einen neuen Staat zu gründen. Die verbleibenden Bienen bewohnen mit der Jungkönigin den alten Stock weiter. 
Ist ein Volk ohne eine Königin, dann ziehen sie sich selbst eine Nachfolgerin heran in zuvor angelegten Weiselzellen ( das sind besonders große Brutwaben zur Aufzucht junger Königinnen).

Eine Königin kann bis zu vier Jahre alt werden.

 

Die Arbeiterinnen sind weibliche Bienen und benötigen zur Entwicklung vom Ei bis zum Schlupf 21 Tage. Sie entstehen aus den befruchteten Eiern der Königin. Ein gesundes Volk hat 40.000-60.000 von ihnen. Werden die jungen Larven mit Gelée Royale aufgezogen (einen speziellen Futtersaft) entwickeln sich aus ihnen junge Königinnen. Nur die andere Ernährung und bestimmte Pheromone der Königin verhindern, dass die Arbeiterinnen zur Königin werden.


Ende Frühjahr und im Sommer haben Arbeiterinnen nur eine Lebensdauer von etwa sechs Wochen. Im Stock übernimmt eine Arbeiterin im laufe ihres Lebens verschiedene Aufgaben.

 

Siehe Lebensphasen einer Arbeiterin:       Link hier anklicken

 

Während ihres Außendienstes stirbt die Biene außerhalb des Stocks. Nur die Winterbienen, die den Großteil ihres Lebens mit der Königin im Stock verbringen, haben eine längere Lebenserwartung (bis zum folgenden Frühjahr).

 

 

Die Drohnen sind die männlichen Bienen und benötigen zur Entwicklung vom Ei bis zum Schlupf 24 Tage. Sie entstehen aus den unbefruchteten Eiern der Königin. Jedes Bienenvolk hat ca. 500-1500 Drohnen. Fehlt die Königin können auch Arbeiterinnen zur Königin werden; da diese aber nicht befruchtet wurden, können sich aus ihren Eiern nur Drohnen entwickeln. Die einzige Aufgabe der Drohnen ist die Befruchtung von jungen Königinnen. Sie schwärmen aus und begatten an bestimmten Plätzen ihre Angebeteten. Anatomisch unterscheiden sich die Drohnen von den Arbeiterinnen durch ihre großen Augen und das Fehlen des Stachels. Der Stachel hat sich im Laufe der Evolution aus dem Legestachel (wie z.B. bei der Schlupfwespe) zum Giftstachel entwickelt. Aus diesem Grund fehlt dieser bei den Männchen. Ihr Geruchssinn ist besonders empfindlich für die Pheromone der jungen Königinnen.

Drohnen werden im Bienenstock im Frühjahr aufgezogen, da in dieser Zeit auch die Jungköniginnen ausfliegen; vor allem gegen Frühlingsende.  Die ausgeflogenen Drohnen sammeln sich an Drohnensammelplätzen und versuchen dort ankommende Jungköniginnen zu befruchten. Nach dem Begattungsakt wird ihr Geschlechtsapparat aus dem Hinterleib gezogen und verbleibt meist einige Zeit in der Genitalöffnung der Königin. Diese Verletzung ist für die Drohne immer tödlich. In der Schwarmzeit fliegen die Drohnen täglich aus, bis es zur Begattung kommt.

Im Herbst erfüllen die Drohnen keine Aufgaben mehr und werden als bloße Fresser aus dem Stock geworfen. Ohne die Fütterung durch die Arbeiterinnen verhungern die Drohnen anschließend. Nur die Königin und die Winterbienen (diese haben eine längere Lebenserwartung, als die Sommerbienen) überwintern im Stock bis zum Frühjahr.